28.09.2017 Richtiger Moment für Ältere

Interview mit Vassilis Anagnostou, Demographie-Berater und Leiter Betriebliches Gesundheitsmanagement & Vertrieb DanTrim GmbH, Kaarst

Vassilis Anagnostou

Demographie-Berater Vassilis Anagnostou (Bild: Anagnostou)

Kaarst, 28. September 2017 – Der Diplom Sportwissenschaftler Vassilis Anagnostou war nach seinem Studium an der Sporthochschule Köln und einer mehrjährigen Tätigkeit im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung bei der EuPD Research als Auditleiter tätig. Seit Februar dieses Jahres ist er Vertriebsleiter bei der DanTrim GmbH in Kaarst und für strategische Gesundheitslösungen verantwortlich. Er hat die Qualifizierung zum Demographie-Berater im Frühjahr absolviert. rebequa sprach mit Anagnostou über digitale Gesundheitsmaßnahmen und warum jetzt der richtige Moment ist um in ältere Mitarbeiter zu investieren.

Was ist Ihre Motivation qualifizierter Demographie-Berater zu werden?

Der Bedarf an altersspezifischen Gesundheitsprogrammen steigt und Unternehmen suchen Lösungen. Aus diesem Grund habe ich einen Beratungsansatz gesucht um Unternehmen ganzheitlich und zeitgemäß beraten zu können.

Wie bringen Sie Ihre neue Kompetenz ein?

Wir arbeiten gerade an zielgruppengerechten Gesundheitslösungen bis hin zu strategischen Trainingskonzepten für Unternehmen. Die Qualifizierung hat meinen Blick geschärft weitere Konzeptideen in unser Projekt einfließen zu lassen und das Thema Demographie stärker zu verankern. 

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) will Aktivitäten zum Schutz des Menschen am Arbeitsplatz integrieren. Sind kleine Betriebe überhaupt in der Lage diesem Anspruch gerecht zu werden?

Jeder Betrieb sollte hierzu in der Lage sein! Wenn keine präventiven Aktivitäten erfolgen kosten am Ende Unfälle und Krankheiten ein Vielfaches mehr. Es muss natürlich genau überlegt werden, ob ausgewählte Maßnahmen effektiv sind und im Budget liegen. Zudem ist es ratsam die Unterstützung von Krankenkassen heranzuziehen.

Die Gesundheit der Mitarbeiter ist heute ein Wirtschaftsfaktor. Wo sehen Sie die neuen Herausforderungen der Gesundheitsförderung?

Die Herausforderungen liegen in der individuellen Bedarfsermittlung und in der zielgruppengerechten Ansprache. Die Belegschaft muss sich fortwährend angesprochen und motiviert fühlen um an gesundheitsfördernden Maßnahmen aktiv teilzunehmen. Wenn die Kurse leer bleiben ist jede Strategie letztlich erfolglos.

Können Sie ein Beispiel nennen? 

Ein Azubi interessiert sich vielleicht mehr für digitale Gesundheitsmaßnahmen als für Maßnahmen zum lebenslangen Lernen.

Was sind digitale Gesundheitsmaßnahmen?

Maßnahmen die örtlich und zeitlich ungebunden sind und von modernen Informationstechnologien unterstützt werden. Mit neuen, digitalen Lösungen für das BGM lassen sich viele Mitarbeiter mit unterschiedlichen Angeboten erreichen. Dabei ist es wichtig, die richtige Mischung aus Online-Lösungen und bewährten Offline-Kursen zu finden.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf eine ältere Belegschaft?

Die Relevanz der Weiterbildung von älteren Mitarbeitern in verschiedenen Bereichen wird weiter steigen. In 20 Jahren ist die ältere Belegschaft sogar Knowhow-Träger, denn für die Digitalisierung gibt es keinen flächendeckenden Nachwuchs. Jetzt ist der richtige Moment um in Ältere im Betrieb zu investieren.

Wo sehen Sie dort die Herausforderung?

Die ältere Generation ist vom Wandel der Digitalisierung am stärksten betroffen. Für die nachfolgenden Generationen stellt die permanente und schnellere Weiterentwicklung eine neue Herausforderung dar.

Welche gesundheitlichen Gefahren entstehen durch die Digitalisierung am Arbeitsplatz?

Die Herausforderungen am Arbeitsplatz verändern sich permanent und das kann zu Stress führen. Die Digitalisierung führt zu einer höheren Immobilisierung und damit zu einem höheren Risiko für muskuloskelettale und kardiovaskuläre Erkrankungen. Die Angst um einen möglichen Arbeitsplatzverlust erschwert die Motivation und Sensibilisierung für Prävention. Jedoch wird die medizinische Beratung verstärkt digitalisiert und schafft Freiräume für Gesundheit und Sport.

Haben Sie einen gesunden Tipp für Unternehmen?

Eine gesunde Unternehmenskultur ist besser als jede einzelne Maßnahme. Leben Sie Gesundheit vor und lassen Sie ihre Belegschaft spüren, dass Sie hinter den Maßnahmen stehen.

Herr Anagnostou, vielen Dank für das Gespräch.


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