rebequa® im Gespräch:
Verwaltung droht mit Abbruch der rebequa Förderung
Erfolgreiches Programm zur Halbzeit in großer Gefahr.
Düsseldorf, 17. März 2008 – Die Förderer von rebequa, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), haben am 14. März nach einer Prüfung in der rebequa Programmzentrale in Düsseldorf einen Abbruch der Förderung angedroht. Dem Programmträger, der healthpro GmbH, werden Mängel in der Mittelverwendung und Dokumentation vorgeworfen. Zum 31. März soll darüber entschieden werden.
Das mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte Programm rebequa (Regionale Beratung und Qualifizierung) unterstützt seit Herbst 2007 kleine und mittlere Unternehmen in zehn Bundesländern bei der Bewältigung des demographischen Wandels. Die healthpro GmbH kämpft als Programmträger für eine Fortsetzung des bislang erfolgreichen Programms.
rebequa hat zur Laufzeitmitte dank der Förderung vieles ereicht: Über 200 rebequa Demographie-Berater/innen wurden in den letzten Monaten weitergebildet oder beenden ihre Qualifizierung demnächst. Es wurden Zertifikatsverleihungen und Regionaltreffen durchgeführt und bereits heute liegen rund 180 Anfragen von Unternehmern nach einer kostenfreien DemoFit-Erstberatung vor.
Von Kiel bis Konstanz sprießen die von rebequa gesäten „Demographie-Pflänzchen", das Thema des demographischen Wandels und seine Auswirkungen auf Belegschaften kommt immer stärker da an, wo es bislang wenig wahrgenommen wurde: Bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Nach bisherigem Stand wird rebequa seine ehrgeizigen Ziele, die Qualifizierung von insgesamt 300 Demographie-Beratern und die anschließende kostenfreie DemoFit-Erstberatung von über 2000 Unternehmen erreichen. Mit dem angedrohten Abbruch wird jedoch das offizielle Förderziel, die „Förderung von Unternehmergeist und Flexibilität in deutschen KMU“ in Frage gestellt. Die Vernetzungen reichen noch nicht aus, um die begonnene Arbeit nachhaltig zu gestalten, so Programmleiter Baye. Die Demographie-Beratung in KMU kommt gut an. Sollte es jedoch zu einem abrupten Stopp des Programms aus vollem Lauf kommen, können die Unternehmen keine kostenfreie Beratung zum Thema „alternsgerechtes Personalmanagement“ mehr abrufen. Der Großteil der Fördersumme würde nach Brüssel zurückfließen.
Der langjährige Unternehmensberater und Geschäftsführer ist vom Ergebnis der Prüfung enttäuscht: „Das Programm rebequa ist bisher fachlich ein voller Erfolg. Unsere Partner und wir haben viel Fachkompetenz und Zeit darauf verwendet, dieses Programm gemeinsam in den Regionen zu starten und umzusetzen. Für mich persönlich ist es eine große Enttäuschung, wenn dies alles nun einfach vernichtet werden soll.“
Konfrontiert mit der Absichtserklärung der Behörden räumt der Leiter Versäumnisse und Mängel in der Verwaltung und Dokumentation der Fördermittel ein. Dazu Carsten Baye: „Wir sind überzeugt, dass wir die uns vorgeworfenen Mängel innerhalb der Programmlaufzeit beheben können. So werden wir die Möglichkeit einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber den Förderern nutzen. Für uns spricht, dass von der geplanten Fördersumme in Höhe von 2,5 Mio. Euro erst 600.000,00 Euro und damit nicht einmal ein Viertel ausgezahlt wurde. Natürlich hoffen wir dabei auch auf das Wohlwollen der Förderer und die Wertschätzung des bisher Erreichten.“
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rebequa® steht für "Regionale Beratung und Qualifizierung". Das Programm zeigt Auswirkungen regionaler demographischer Entwicklungen für kleine und mittlere Unternehmen auf und setzt Impulse für geeignete Personalstrategien. Bis September 2008 werden bundesweit 300 Berater zu Demographie-Beratern qualifiziert und rund 2100 Unternehmen beraten. Die healthpro GmbH hat rebequa® initiiert und verantwortet die Durchführung, das Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der RWTH Aachen begleitet es wissenschaftlich. Das Programm wird gemeinsam mit Partner/innen aus Wirtschaft, Bildung und Politik realisiert. rebequa® wird gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie durch die Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). healthpro hat rebequa® bereits 2006 im Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) durchgeführt.