rebequa® im Gespräch:
Demographie-Berater deutschlandweit im Einsatz
rebequa etabliert Demographie-Beratung in 10 Bundesländern.
Düsseldorf, 28. Juli 2008 – Die älter werdende Gesellschaft und die längere Lebensarbeitszeit zwingen Unternehmen zu neuen Strategien. Seit 2005 beraten über 270 qualifizierte Demographie-Berater Unternehmen in Deutschland, um die Arbeitswelt alternsgerechter auszurichten. Das geförderte Programm rebequa (Regionale Beratung und Qualifizierung) hat den praktischen Beratungsdienst für Unternehmer entwickelt. Das neue Berufsbild findet auch bei unseren europäischen Nachbarn reges Interesse.
Das Thema des demographischen Wandels und seiner Auswirkungen auf die Betriebe war vor Jahren in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt. Zwar gab es viele staatlich unterstützte Initiativen, die die Auswirkungen einer überalterten Gesellschaft zu vermitteln suchten. Dies erwies sich jedoch als wenig praktikabel, da eine Auseinandersetzung mit dem drängenden Thema für Betriebe einen zusätzlichen Arbeitsaufwand darstellte. Auch das Bemühen von staatlichen Stellen, anhand von Unternehmensbeispielen („Gute Praxis“) die Unternehmen zu sensibilisieren, scheiterte oft an den individuellen unternehmerischen Anforderungsprofilen.
Mittlerweile hat sich dies jedoch grundlegend geändert. Das rebequa Programm wurde 2005/2006 gemeinsam mit der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen initiiert und liefert den Unternehmern einen Schlüssel zum konstruktiven Umgang mit dem demographischen Wandel: den Demographie-Berater. Der speziell geschulte Experte berät insbesondere kleine und mittlere Unternehmen hinsichtlich eines alternsgerechten Personalmanagements vor Ort und legt für die Beratung unternehmensspezifische, aber auch branchen- und standortrelevante Daten zugrunde.
Das heute über die Landesgrenzen hinaus bekannte Programm hat 2005 erstmalig in einem Modellprojekt in Mecklenburg-Vorpommern die praktische Hilfe mit Förderung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) erprobt. Der Programmleiter und Diplom-Kaufmann Carsten Baye konnte seither weitere Partner für eine Zusammenarbeit gewinnen.
Der Demographie-Berater
Das Konzept der Demographie-Beratung ist geprägt durch seinen regionalen Bezug und seine Praxisnähe. In einer sechs- bis achttägigen Qualifizierung werden erfahrene Organisations-, Unternehmens- und Personalberater über die demographischen Auswirkungen in den wesentlichen betrieblichen Handlungsfeldern des Personalmanagements geschult. Dazu zählen: Älter werdende Beleg- und Kundschaft, Personalrekrutierung, Gesundheitsmanagement, betriebliche Weiterbildung, der Wissenstransfer zwischen Alt und Jung und wertschätzende Führungskultur. Zusätzlich wird die demographische Entwicklung in der jeweiligen Wirtschaftsregion vermittelt. Je nach Standort des Unternehmens bestehen spezielle Anforderungen an Rekrutierung und Ausbildung. Nach der Qualifizierung ist der Berater befähigt, sein Wissen im Rahmen einer kostenfreien Erstberatung an den Unternehmer zu vermitteln. Der Demographie-Berater nutzt bei der Erstberatung bereits vorhandene Personaldaten für eine erste Altersstrukturanalyse. Das Unternehmen entscheidet nach dieser Erstberatung, ob es eine Folgeberatung wünscht und stimmt diese mit dem Berater auf die Bedürfnisse des Betriebes ab.
Ein Erfolgskonzept etabliert sich
Nach dem erfolgreichen Start in Mecklenburg-Vorpommern gelang es 2006 die Demographie-Beratung von zahlreichen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen vorzustellen. Im Rahmen des vom Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales geförderten Programms wurden von März bis Juni 2006 rund 100 Demographie-Berater/-innen qualifiziert. Förderziel war, einen Standard für eine qualitätsgesicherte Demographie-Beratung zu schaffen.
Europäische Fördergelder machten es möglich
„Mein Ziel ist es, die Beratung in kleinen und mittleren Unternehmen vorzustellen. Denn dort sind die Auswirkungen am gravierendsten, das Personalmanagement hat die geringsten Ressourcen und die Mehrzahl der deutschen Arbeitnehmer ist in Unternehmen dieser Größe beschäftigt“, so rebequa Programmleiter Carsten Baye. Von September 2007 bis März 2008 wurden mit Hilfe des Bundes und des europäischen Sozialfonds in zehn westdeutschen Bundesländern weitere 170 Fachleute zu Demographie-Berater/-innen qualifiziert. Alle Bewerber für die kostenfreie Qualifizierung mussten einem anspruchsvollen Anforderungsprofil entsprechen. Parallel dazu gab es Informationsveranstaltungen in den Regionen, die für „Demographie-Fitness“ in den Betrieben warben. Der Programmträger healthpro konnte bei der Durchführung auf die Erfahrungen aus NRW zurückgreifen und vorhandene Beziehungen nutzen: „Ohne die Partner in den Regionen wäre das Programm in der kurzen Zeit nicht durchführbar gewesen“, so Baye.
Im Markt angekommen
Die Demographie-Beratung ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft und im Markt angekommen, die Geschäftsführer und Inhaber sehen Handlungsbedarf. Fast täglich melden sich Unternehmen in der Programmzentrale in Nordrhein-Westfalen und fragen eine kostenfreie Erstberatung nach.
Nach Meinung von Carsten Baye bedarf es keiner staatlichen Unterstützung mehr, „das Thema ist zum Selbstläufer geworden“. Vor kurzem konnte einem Industrieunternehmen aus Süddeutschland innerhalb von 48 Stunden ein Demographie-Berater aus Passau vermittelt werden. „Sobald das Problem erkannt ist, kann es vielen nicht schnell genug gehen“, so der Demographie-Experte Baye. Er sieht in der Vermittlung eine Win-Win Situation für alle: Das Unternehmen erhält den für seine Bedürfnisse passenden Berater, nach Branchenschwerpunkt und Region ausgewählt und der Berater kann einen potentiellen Kunden gewinnen.
Die Demographie-Beratung findet auch in den Nachbarländern Beachtung. So kamen bereits aus Wien und Brüssel Vertreter von staatlichen Behörden nach Düsseldorf, um sich das Erfolgskonzept von rebequa vorstellen zu lassen: Eine gute Idee zieht immer weitere Kreise.
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rebequa bietet bundesweit kostenfreie Erstberatungen im Hinblick auf generationsgerechtes Personalmanagement für Unternehmen und Organisationen an. Für diese Beratungen stehen über 270 qualifizierte Demographie-Berater/-innen in ganz Deutschland bereit. Das Programm zeigt regional-demographische Perspektiven hinsichtlich zukünftiger Personalressourcen auf.
rebequa wurde im Jahr 2006 von healthpro initiiert und von verschiedenen Bundes- und Landesministerien mit Mitteln des ESF-Sozialfonds unterstützt. rebequa® steht für "Regionale Beratung und Qualifizierung".