rebequa® im Interview:


Starke Leistung, bleibende Werte

Interview mit Dr. Gottfried Richenhagen, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS)

Vor knapp 12 Monaten startete rebequa – Regionale Beratung und Qualifizierung NRW. Entscheidenden Anteil am Zustandekommen des Programms hatte das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS). Zum Jahresausklang sprach rebequa mit Dr. Gottfried Richenhagen vom MAGS über starke Leistungen und bleibende Werte – eine Blütenlese zur Adventszeit.

Herr Dr. Richenhagen, das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales in NRW hat das rebequa-Programm entscheidend gefördert. Was ist aus Ihrer Sicht besonders bemerkenswert?

Das rebequa-Programm ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Erstens ist es gelungen, die Thematik „Demographischer Wandel“ stärker in die Unternehmen hineinzutragen, als das bisher der Fall war. Zweitens ist dabei der regionale Aspekt betont worden – den Akteuren vor Ort wurde klar, dass der Altersstrukturwandel in ihrer Region auch ganz besondere Herausforderungen mit sich bringt. Und drittens wurden die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung gestellt, die ausgebildeten Berater werden also auch weiterhin zusammenarbeiten und die Thematik nach vorne bringen.

Sie haben bereits einige Pluspunkte angesprochen. Was hat dieses Programm anders gemacht als vergleichbare Programme vor ihm?

Neu ist: Über speziell qualifizierte Berater werden die Betriebe direkt erreicht. Das Programm hat es geschafft, mit den Beratern eine spezielle Gruppe an die Thematik heranzuführen und ihnen Qualifikationen zu vermitteln, die nun unmittelbar und direkt auf die Unternehmensebene wirken. Wichtig dabei: Es werden eben nicht nur große Unternehmen angesprochen, sondern auch kleinere und mittlere. Denn diese haben erfahrungsgemäß sehr große Schwierigkeiten, langfristige Personalstrategien umzusetzen.

Viele Demographie-Berater beraten schon. Worauf ist aus ministerieller Sicht bei der Beratung zu achten?

Aus unserer Sicht ist es ganz wichtig, nicht mit Ängsten oder großen Katastrophenszenarien zu arbeiten. Unternehmen müssen erkennen: Wer jetzt etwas tut, hat mittel- bis langfristig einen wirtschaftlichen Vorteil. Und dieser Nutzen liegt gar nicht so weit in der Zukunft.

Was sollten Unternehmen im demographischen Wandel berücksichtigen? Können Sie vielleicht ein Beispiel geben?

Denken Sie zum Beispiel an den drohenden Fachkräftemangel. Hier werden große Demographie-Projekte wenig ausrichten. Stattdessen muss der Unternehmer lernen, bei all dem, was er ohnehin tut, die demographische Brille aufzusetzen. Bei der Personalentwicklung, beim Arbeitsschutz, bei der Qualifizierung muss er sich  automatisch fragen, was bedeutet das für meine Altersstruktur und wie muss ich mich verhalten, um auch noch in ein, zwei oder fünf Jahren wettbewerbsfähig zu sein. Hierbei kann der Demographie-Berater helfen!

Regionalisierung, Beratung, Qualifizierung – die Ziele hat rebequa erreicht. Jetzt geht es um Nachhaltigkeit. Heute wird in Düsseldorf der bundesweite Verein „Demographie-Experten“ aus der Taufe gehoben, das MAGS wird voraussichtlich dem Beirat angehören. Welche Funktion erfüllt dieser Verein aus Ihrer Sicht?

Bei einer zeitlich befristeten Projektförderung ist es immer ganz wichtig, nach Projektende eine Struktur zu hinterlassen, die weiter wirkt – und das ist hier durch diesen Verein, durch dieses Netzwerk gewährleistet! Keinem hilft es, wenn schöne Ergebnisse irgendwo in Broschüren oder dicken Ordnern verstauben. Offensichtlich ist die Eigenmotivation der Demographie-Berater so groß, dass sie sich gemeinsam organisieren, um für die Unternehmen und Beschäftigten etwas zu tun. Wir haben damit eine Struktur geschaffen, die aus sich heraus, eben ohne staatliche Förderung, arbeitet und demographiefeste Personalpolitik weiter vorantreibt.

Herr Dr. Richenhagen, vielen Dank für das Gespräch!


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(Zeichen mit Leerzeichen: 3.889)

Das Regionale Beratungs- und Qualifizierungsprogramm rebequa wurde von der Düsseldorfer healthpro GmbH initiiert und gemeinsam mit dem Institut für Arbeitswissenschaft der RWTH Aachen durchgeführt. Ziel ist es, die demographische Situation für KMU abzubilden und Personalstrategien in regionalen Betrieben anzustoßen. Im Rahmen des Programms wurden insgesamt 102 Demographie-Berater qualifiziert, 82 Unternehmen haben die Demo-Fit-Beratung (Stand 14.12.06) nachgefragt und 11 Regionaltreffen wurden in ganz NRW veranstaltet. rebequa wurde vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen (MAGS) und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert. 


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