rebequa® im Interview:


Österreich will demographie-fit werden

Interview mit Mag. Doris Palz, Projektleiterin demo.fit und Inhaberin der Palz & Partner KG, Baden bei Wien (Österreich)

Mag. Doris Palz, Projektleiterin demo.fit

Mag. Doris Palz, Projektleiterin demo.fit

Baden bei Wien, den 29.09.09 – Ab Mitte Oktober startet rebequa in Österreich durch, denn unser Nachbar steht vor ähnlich demographischen Herausforderungen. Die Firma Palz & Partner will mit dem Demographie-Projekt namens „demo.fit“ die österreichischen Klein- und Mittelbetriebe erreichen. Mit dabei ist das Institut für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und die Wirtschaftskammer Österreich. rebequa Pressesprecher Wolfgang Kanka sprach mit Projektleiterin Doris Palz über die demographische Situation in Österreich und wie die mittelständische Wirtschaft des EU-Landes konkret unterstützt werden soll.

Die demographische Lage in Deutschland ist nicht einfach. Wir haben innerhalb der EU die niedrigste Geburtenrate (Anzahl Geburten je 1000 Einwohner) und einen ständig wachsenden Altersdurchschnitt. Außerdem kommen zu wenig gut qualifizierte Kräfte zu uns. Wie ist die demographische Situation bei Ihnen in Österreich?

Die demographische Situation in Österreich ist von einem Bevölkerungswachstum geprägt, zu dem aber die Geburtenzahlen nicht beitragen. Denn die stabil niedrige Kinderzahl von 1,4 pro Frau im Schnitt bedeutet - ohne Einwanderung - ein Schrumpfen der Bevölkerung. Auch in Österreich sind sehr viele Zugewanderte nicht genügend höher- oder hochqualifiziert. So hat von ihnen nur etwa jeder Achte eine akademische Ausbildung. Das wirkt sich auf den Fachkräftenachwuchs aus. Die Suche nach qualifiziertem Personal ist für viele Betriebe eine große Herausforderung.

Österreich ist ebenfalls von einer alternden Bevölkerung geprägt. Die Lebenserwartung steigt stetig an und liegt aktuell bei knapp 78 Jahren für Männer und 83 für Frauen. Derzeit ist mehr als jeder fünfte Österreicher 60 oder älter, mittelfristig wird es mehr als jeder vierte sein, ab etwa 2030 bereits knapp jeder dritte. Das verändert auch die Altersstrukturen der Belegschaften in den Betrieben und erfordert ein Umdenken. In Österreich steht deshalb die Finanzierbarkeit der Sozialsysteme auf dem Prüfstand. Ein Stichwort ist hier ein höheres Renteneintrittsalter ähnlich wie in Deutschland.

Ihre Firma Palz & Partner führt gemeinsam mit Kooperationspartnern das geförderte Projekt "demo.fit" durch. Was sind die Eckpunkte des Projekts?

Das Projekt erhebt in der ersten Phase auf wissenschaftlicher Basis unternehmensrelevante demographische Daten und stellt sie regional bezogen in einer Perspektivenkarte für Österreich dar. Parallel dazu führen wir eine Umfrage in allen österreichischen Klein- und Mittelbetrieben (KMU) durch. Davon versprechen wir uns Erkenntnisse über den Wissensstand und die Einstellung gegenüber dem demographischen Wandel. Die Umfrage soll auch über die Konsequenzen für betriebliche Personalstrukturen sowie für Produkt- bzw. Dienstleistungsstrategien Aufschluss geben. Danach führen wir in Niederösterreich, Burgenland und Kärnten zur Sensibilisierung der Unternehmer regionale Informationsveranstaltungen durch. In der zweiten Projektphase schulen wir Berater, damit die Unternehmen vor Ort beraten werden können. Wir denken hier zuerst an 20 bis 25 Berater und rund 150 Unternehmen.

"demo.fit" basiert auf dem Konzept von rebequa (Regionale Beratung und Qualifizierung). Was überzeugt Sie an rebequa?

Das rebequa-Konzept hat mich vor allem durch seinen regionalen Ansatz mit Entwicklung der Perspektivenkarte und einem regionalspezifischem Beraterpool überzeugt. Auch in Österreich sind regional sehr unterschiedliche Entwicklungen zu erwarten. Da sind allgemeine Aussagen zum demographischen Wandel für die Betriebe kaum hilfreich. Das Beratungsspektrum um das Thema Demographie zu erweitern ist auch in Österreich ein innovativer Mehrwert.

Sind Sie zuversichtlich, dass das Demographie-Projekt von den österreichischen Klein- und Mittelbetrieben angenommen wird? Wie sieht die Unterstützung für die KMU konkret aus?

Wir haben durch die Unternehmensbefragung wichtige Informationen zum konkreten Informations- und Unterstützungsbedarf der Betriebe erhalten. Daher sehen wir gute Chancen, dass das Projekt angenommen wird. Wir kooperieren eng mit den regionalen Wirtschaftskammern, die eine hohe Akzeptanz bei der mittelständischen Wirtschaft haben. Außerdem wird das Projekt - ähnlich wie damals rebequa - aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und durch das österreichische Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gefördert. Daher ist die Beratung für Betriebe kostenlos.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Palz.

Pressekontakt:

Wolfgang Kanka
Tel.: 0211/138 66 - 337
Fax: 0211/138 66 - 77
presse@healthpro.de
www.rebequa.de
Königsallee 14
40212 Düsseldorf


(Zeichen mit Leerzeichen: )

rebequa bietet betriebliche Demographie-Beratung für nachhaltige Personalstrukturen in Unternehmen und Organisationen an. Für diese Beratungen stehen über 600 qualifizierte Demographie-Berater/-innen bundesweit bereit. rebequa zeigt demographisch-ökonomische Perspektiven in den Regionen auf und qualifiziert Führungskräfte.

rebequa® wurde von der Unternehmensberatung healthpro initiiert und von verschiedenen Bundes- und Landesministerien mit Mitteln des Europäischen-Sozialfonds (ESF) unterstützt.