rebequa® im Interview:


Nach Arbeitsende tätig bleiben

Interview mit Personalamtsleiterin Jane Unger über demographiefeste Verwaltung in Sachsen-Anhalt, Stadt Halle an der Saale

Demographie-Beraterin Jane Unger

Personalamtsleiterin Jane Unger (Bild: Unger)

Halle an der Saale, 19. April 2011 – Die studierte Philosophin und Betriebswirtin Jane Unger ist seit fünf Jahren als Personalamtsleiterin bei der Stadt Halle beschäftigt. Davor war sie ebendort als Leiterin des Büros der Oberbürgermeisterin tätig. Sie hat 2009 die Weiterbildung zur Demographie-Beraterin absolviert. rebequa sprach mit Unger, wie sie die Stadtverwaltung demographiefest macht.

Frau Unger, Sie sind als Amtsleiterin bei der Stadt Halle beschäftigt. Wie sieht Ihre Arbeit aus? 

Meine Arbeit ist sehr vielseitig und spannend. Hierzu gehören die Personalbetreuung und Entgeltabrechnung ebenso wie die Personal- und Organisationsentwicklung, die Ausbildung, das Gesundheitsmanagement und die Zusammenarbeit mit dem Personalrat.

Sie haben sich vor zwei Jahren zur Demographie-Beraterin ausbilden lassen. Was war Ihre Motivation? 

Ich wollte mir Wissen über den demographischen Wandel aneignen und erfahren, wie sich eine Organisation gut für diesen Wandel aufstellen kann. Nach der Qualifizierung habe ich das Wissen an die Mitarbeiter meines Amtes weitergegeben. Ich halte es für wichtig, dass man sich als „Personalchefin“ über grundlegende Themen selbst informiert um dann auch klare Zielvereinbarungen treffen zu können.

Wie konnten Sie bisher Ihre Demographie-Kompetenz in Ihre Tätigkeit einbringen?

Das Thema Gesundheitsmanagement war schon vor der Weiterbildung ein großes Thema in unserer Verwaltung. Hier konnte ich mitnehmen, dass wir auf einem guten Weg sind und ganzheitliche Projekte wichtiger sind als Einzelmaßnahmen. Diese Gesundheitsprojekte haben wir schon in mehreren Ämtern nach einem eigenen Verfahren durchgeführt. Weiterhin haben wir Altersstrukturanalysen erstellt, unsere Gefährdungsbeurteilung neu aufgestellt und ein Gesundheitscoaching eingeführt.

Die Wirtschaft klagt darüber, dass der Personalmarkt wie leergefegt ist und es allergrößte Probleme gibt, geeignete Fachkräfte zu finden. Können Sie das bestätigen?

Dieser Trend hat auch die Stadt Halle erreicht. Nachdem in den vergangenen Jahren der Personalabbau im Rahmen der Haushaltskonsolidierung prägend war, müssen in den kommenden Jahren die Stellen nachbesetzt werden. Darunter sind viele Führungspositionen und Spezialisten. Die Anzahl und Qualität der Bewerbungen sind sehr unterschiedlich. In einigen technischen und medizinischen Bereichen gibt es schon Schwierigkeiten, eine Stelle zu besetzen.

Wie geht die Stadt Halle mit diesem Personalmangel um?

Es wird viel intensiver an internen Nachfolgeplanungen gearbeitet. In Ausnahmen werden schon Beschäftigte gebeten, über die Altersgrenze hinaus tätig zu sein bzw. nach dem Arbeitsende noch stundenweise zur Verfügung zu stehen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken?

Ich muss als Arbeitgeber ein Image aufbauen, was es interessant macht, eine Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung aufzunehmen. Hierzu gehören flexible Arbeitszeitregelungen, Angebote zur Qualifizierung, Aufstiegschancen und die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Eine weitere Möglichkeit ist eine gute eigene Ausbildung, um junge Beschäftigte zu gewinnen. Und weiterhin zählt eine systematische Erfassung des eigenen Personalbedarfs dazu. Diese sowohl quantitative als auch qualitative Erhebung sollte zielgerichtet eigene Kräfte auf neue Tätigkeiten vorbereiten.

Was wurde bisher in Ihrer Organisation umgesetzt?

Die Stadtverwaltung Halle hat das Auszubildendenmarketing ausgebaut, um die Bewerberzahlen zu halten und einige Kriterien im Auswahlverfahren umgestellt. Wir haben ein eigenes Führungsnachwuchsprogramm gestartet, sowie das schon erwähnte Gesundheitsmanagement und flexible Arbeitszeitregelungen eingeführt.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Unger.

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(Zeichen mit Leerzeichen: 3.840)

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