Kleinigkeiten bewegen oft viel

Interview mit Konstantin Lang, Demographie-Berater und statistischer Gesundheitsberater bei der Chrestos Concept GmbH & Co. KG, Berlin

Berlin, 19. Mai 2015 – Konstantin Lang ist statistischer Gesundheitsberater und bei der Chrestos Concept GmbH & Co. KG in Berlin beschäftigt. Er hat an der University of Warwick und an der Technischen Universität Dortmund Datenwissenschaft studiert und mit einem Master of Science abgeschlossen. Er war einige Jahre als statistischer Programmierer in der pharmazeutischen Industrie tätig. 2015 hat er die Qualifizierung zum Demographie-Berater absolviert. rebequa sprach mit Lang über den Einsatz von Informationstechnologien bei der Demographie-Beratung und über Benefits zur Akquisition von Fachkräften.

Sie haben im Frühjahr die Qualifizierung zum Demographie-Berater absolviert. Was war Ihre Motivation?

Meine Kenntnisse im Bereich der Altersstrukturanalyse wollte ich gerne um das Demographie-Management erweitern. Insbesondere die Steuerung von Personal hat mich interessiert.

Sie sind bei Chrestos als statistischer Berater angestellt. Wie sieht Ihre Tätigkeit aus?

Als statistischer Gesundheitsberater beschäftige ich mich größtenteils mit der Konzeption und Auswertung von Mitarbeiterbefragungen. Mithilfe einer neuartigen Risikoanalyse kann ich Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen ableiten.

Was ist eine statistische Unternehmensberatung?

Wir beschäftigen uns u.a. mit der Auswertung von klinischen Studien. Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) unterstützen wir unsere Kunden zu allen Themen. Im Fokus steht dabei immer die zahlengetriebene Analyse mit unserem profunden Statistikwissen.

Inwiefern können Informationstechnologien die Demographie-Beratung unterstützen?

Unsere Zahlen helfen das emotionale Thema „Demographischer Wandel“ zu konkretisieren und Handlungsfelder abzuleiten. Herausforderungen werden damit früh erkannt und die Unternehmensleitung kann entsprechend sensibilisiert werden.

Viele BGM-Programme sind für Großunternehmen konzipiert. Wie können KMU von diesem Management-Tool profitieren?

Vielfältig, z.B. durch die Förderung der Leistungsfähigkeit und Erhöhung der Motivation der Mitarbeiter. Daraus folgt fast automatisch eine Kostensenkung durch die Reduzierung von Absentismus und Präsentismus. Schlussendlich wird die oft dünne Personaldecke in KMUs entlastet. Viele Unternehmen unterschätzen den Imagegewinn und die geringere Fluktuation durch BGM.

Der deutsche Mittelstand ächzt unter dem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Wie können KMU qualifizierte Bewerber akquirieren und binden?

Heute lassen sich Bewerber nicht mehr alleine nur durch Geld locken, sondern vor allem die weichen Faktoren gewinnen an Gewicht. Bietet mir der Arbeitgeber flexible Arbeitszeiten oder unterstützt er mich bei der Betreuung meiner Kinder? Kleinigkeiten, die nicht viel Geld kosten müssen, bewegen oft viel.

Seit der Jahrtausendwende ist der Akademiker-Anteil unter den Zuwanderern höher als in der einheimischen Bevölkerung. Haben Sie einen Tipp für KMU wie sie diese Ressource für sich nutzbar machen können?

Mit Sprachkenntnissen! Englisch ist heute die meistgesprochene Sprache in Europa und oft Bestandteil der täglichen Arbeit von Akademikern. Schulungen der eigenen Mitarbeiter helfen dabei, die Kommunikation mit Zuwanderern zu erleichtern.

Wie gestaltet sich Ihr aktuelles Demographie-Projekt?

Wir planen zur Zeit mit einem Großkonzern aus dem Facility-Management ein Demographie-Projekt. Zum Einstieg wird es einen Tagesworkshop zur Analyse der aktuellen Situation geben. Inhalt soll aber auch die perspektivische Ausrichtung des Unternehmens sein.

Herr Lang, vielen Dank für das Gespräch.

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