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Image aufpolieren

Interview mit Innovationsberater Matthias Markewitz über Bildungschancen im Handwerk, Handwerkskammer Schwerin

Demographie-Berater Matthias Markewitz

Innovations- und Technologieberater Matthias Markewitz (Bild: Markewitz)

Schwerin, 21. April 2011 – Der Diplom-Ingenieur Matthias Markewitz ist seit zehn Jahren als Berater für Technologie und Innovation im Bildungszentrum der Handwerkskammer Schwerin tätig. Bereits 2005 hat er sich zum Demographie-Berater weiterbilden lassen. rebequa sprach mit Markewitz über den Fachkräftemangel und die Bildungschancen im Handwerk.

Herr Markewitz, Sie haben sich 2005 als einer der ersten zum Demographie-Berater in Mecklenburg-Vorpommern qualifizieren lassen. Welche Relevanz hat das Thema heute in Ihrem Bundesland?

Eine hohe! Ein großer Teil Mecklenburg-Vorpommerns gehört zu den so genannten „Schwundzonen“, d.h. dort wandern Menschen aus und die Bevölkerung überaltert rasch. In Schwerin ist heute jeder dritte über 60 Jahre alt. In zehn Jahren wird jeder zweite älter als 60 Jahre sein!

Sie sind als Innovations- und Technologieberater bei der Handwerkskammer Schwerin tätig. Wie sieht Ihre Arbeit aus?

Wir beraten Unternehmen zu technischen Neuerungen und stellen den Kontakten zu Hochschulen und der Industrie her. Wir informieren über innovationsfördernde Programme auf Bundes- und Landesebene und akquirieren Fördermittel. Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist der Aufbau von Lehrgängen für das BTZ (Berufsbildungs- und Technologiezentrum, Anm. d. Verf.) unserer Handwerkskammer.

Viele Handwerksbetriebe klagen darüber, dass der Personalmarkt wie leergefegt ist und sie allergrößte Probleme haben Fachkräfte zu bekommen. Können Sie das bestätigen?

Ja, der Trend ist unverkennbar. Stellenangebote, die ich in Meisterklassen publiziere, werden von den Teilnehmern fast durchweg ignoriert. Die Meisterschüler können sich aus einer Vielzahl von Angeboten in den Bereichen Sanitär-Heizung-Klima und Elektrotechnik ihre zukünftige Tätigkeit aussuchen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken?

Das Image des Handwerks muss „aufpoliert“ werden. Das Handwerk kann zukünftigen Azubis viele Vorzüge, wie z.B. Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zum Hochschul-Studium bieten. Schüler müssen rechtzeitig über die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk informiert werden. Der Besuch von Veranstaltungen und Praktika können bei der Entscheidungsfindung helfen.

Laut der Bertelsmann-Studie verlässt in Mecklenburg-Vorpommern jeder siebte Jugendliche die Schule ohne Abschluss. Was unternimmt Ihr Berufsbildungszentrum dagegen?

Schüler müssen bereits in den Klassen 8 und 9 über die Berufsfrühorientierung motiviert werden. Berufsschullehrern bieten wir die Möglichkeit der Weiterbildung in unserem Bildungszentrum an. Zusätzlich arbeiten wir mit den Berufsberatern des Arbeitsamtes zusammen.

Beschäftigte müssen durch technologische Innovationen und Arbeitsverdichtung immer besser qualifiziert sein. Viele Unternehmen klagen, dass die institutionalisierte Weiterbildung praxisfern ist und am Bedarf vorbeigeht. Wie werden in Ihrem Haus Weiterbildungen konzipiert?

Bei uns gilt der Grundsatz: Klasse geht vor Masse. Lehrgänge müssen nicht ballastreich und umfangreich sein, wenn sich das gesuchte Wissen durchaus in einem Tageskurs verpacken lässt. Bei Bedarf können mehrere kleine Module zu einem großen Abschluss zusammengefasst werden. Außerdem ist die fachliche Anerkennung von bereits vorhandenem Grundlagenwissen bei ähnlich gelagerten Wissensinhalten möglich.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Markewitz.

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(Zeichen mit Leerzeichen: 3.464)

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