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Hochschule mit Buddy-System

Interview mit Dr. Olaf Dahlmann, Demographie-Berater und Persönlicher Referent des Präsidenten an der Hochschule Fulda

Dr. Olaf Dahlmann

Demographie-Berater und Persönlicher Referent Dr. Olaf Dahlmann (Bild: dinias, N. Dietzel)

Fulda, 23. Juni 2013 - Dr. rer. pol Olaf Dahlmann hat an der Universität Potsdam Diplom-Verwaltungswissenschaft studiert und 2010 ebendort über Organisationsentwicklung promoviert. Seit 2008 ist Olaf Dahlmann an der Hochschule Fulda beschäftigt und derzeit persönlicher Referent des Präsidenten der Hochschule Fulda. 2013 hat er die Qualifizierung zum Demographie-Berater absolviert. rebequa sprach mit Dahlmann über seine Demographiestrategie zur Sicherung des Hochschulbetriebs.

Warum braucht die Hochschule Fulda einen Demographie-Berater?

Weil die Demographie auch vor der Hochschule keinen Halt macht. Neben der Personalgewinnung müssen wir auch Antworten auf die Frage finden, wie wir in Zukunft ausreichend Studierende bekommen.

Mit welcher Entwicklung rechnen Sie in den nächsten Jahren?

Die Studierendenzahlen bleiben bundesweit bis etwa 2025 auf hohem Niveau, das sagen die Berechnungen. Ein vielfältiges Angebot an Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten kann auch danach die Nachfrage decken. Zudem muss die Hochschule ein attraktiver Arbeitgeber bleiben.

Ihre Hochschule liegt in einer ländlichen Region mit leicht rückläufigen Bevölkerungszahlen. Spüren Sie die Auswirkungen?

Klar, weil wir die Mehrzahl der Studierenden in der Region generieren. Das Studienangebot muss daher attraktiv sein, auch für Interessenten bundesweit und international.

Gelingt es Ihnen Studenten aus dem Ausland zu gewinnen?

Ja, wir weisen schon heute mit 15 Prozent einen überdurchschnittlichen Anteil an ausländischen Studierenden auf. Insbesondere die Fachbereiche „Angewandte Informatik“ sowie „Wirtschaft“ sind international stark nachgefragt.

Was tun Sie zur Integration von ausländischen Studenten?

Wir bieten Intensiv-Sprachkurse an. Für die fachliche Integration werden Propädeutika und Vorkurse angeboten, für das Leben in Fulda stehen unter anderem Abholservice, Orientierungswochen und ein Buddy-System zur Verfügung, das ein Kennenlernen von deutschen Studierenden ermöglicht.

Es gibt in Deutschland zwar viele Studentinnen, aber nur wenige Professorinnen. Wie hoch ist der Anteil von weiblichen W2- und W3-Professuren an Ihrer Hochschule?

Der Präsident der Hochschule Fulda hat qua Amt eine W3-Professur. Hochschulweit sind knapp 38 Prozent der W2-Professuren mit Frauen besetzt, wobei es aber je nach Ausrichtung des Fachbereichs durchaus starke Abweichungen gibt.

Welche Aktivitäten bestehen an der Hochschule Fulda um qualifizierte Akademikerinnen zu fördern?

Die Hochschule ist seit 2006 als familienfreundliche Hochschule zertifiziert. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten der flexiblen Arbeitsgestaltung, aber auch der Kinderbetreuung auf dem Campus. Diese richten sich sowohl an Beschäftigte als auch an Studierende.

Gibt es ein Qualitätsmanagement an der Hochschule Fulda?

Ja, 2008 wurde die Hochschule Fulda vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft als Pilothochschule für das Programm „Qualitätsmanagement an Hochschulen“ ausgewählt. Durch den Aufbau des prozessorientierten Qualitätsmanagements hat die Hochschule sichtbare und nachhaltige Qualitätssteigerungen in Lehre, Forschung, Wissenstransfer und in der Verwaltung erreicht.

Was ist Ihr nächstes Demographie-Projekt?

Wir werden eine Altersstrukturanalyse für den Bereich der Zentralverwaltung durchführen. Erstmalig wird dann ein genauer Datensatz bis auf die Ebene der Abteilungen vorliegen. Von besonderem Interesse ist dabei, wie sich der Wegfall der Altersteilzeit auf die Altersstruktur auswirkt.

Vielen Dank für das Gespräch, Dr. Dahlmann.


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(Zeichen mit Leerzeichen: 3.700)

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