rebequa® im Interview:


Geschäftsleitung staunt über regionale Daten

Interview mit Ingrid Mayer-Dörfler, Demographie-Beraterin, Garching in Bayern

Ingrid Mayer-Dörfler, Demographie-Beraterin, Garching in Bayern

Ingrid Mayer-Dörfler, Demographie-Beraterin, Garching in Bayern

Düsseldorf, den 29.04.09 – Ingrid Mayer-Dörfler ist seit über 10 Jahren als selbstständige Trainerin und Organisationsentwicklerin tätig. Die Betriebswirtin hat sich im Frühjahr 2009 zur Demographie-Beraterin qualifiziert. rebequa Pressesprecher Wolfgang Kanka sprach mit ihr über Vorurteile gegenüber Älteren, regionale Perspektiven in Bayern und Personalberatung in der aktuellen Wirtschaftskrise.

Frau Mayer-Dörfler, Sie haben sich von Januar bis März diesen Jahres zur Demographie-Beraterin in Stuttgart qualifiziert. Was war Ihre Motivation?

Seit etwa fünf Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem demographischen Wandel und speziell mit der lebensphasenorientierten Weiterbildung. In meiner Arbeit fällt mir immer wieder auf, dass Vorurteile gegenüber älteren Mitarbeitern bestehen. So werden oft nur Jüngere als Leistungsträger betrachtet. Langjährige Mitarbeiter fühlen sich nicht ausreichend geschätzt, Jubiläen werden lieblos durchgeführt und die Verabschiedung in den Ruhestand nicht angemessen begangen. Bei meiner Suche nach einer qualifizierten und vor allem praxisnahen Ausbildung zu diesem Thema bin ich auf die Qualifizierung zur Demographieberaterin gestoßen.

Hat sich die Qualifizierung gelohnt?

Die Qualifizierung hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ich kann ganz gezielt Beratungen anbieten und diese mit meinem Erfahrungshintergrund verknüpfen. Unternehmer sind an dem Thema interessiert. Allerdings werden die meisten Energien aktuell durch die Krise gebunden. Da bleibt zu wenig Raum für das wichtige Thema „Demographie in Organisationen“.

Sie haben bereits Beratungsgespräche durchgeführt, zuletzt bei einem mittelständischen Pharmaunternehmen im Raum Nürnberg. Welche Themen haben die Firma vorrangig interessiert? Gibt es Chancen auf eine Folgeberatung?

Zentrales Thema in der Erstberatung war das Gesundheitsmanagement. Acht von zehn Beschäftigten sind Frauen, die im anstrengenden Schichtbetrieb arbeiten. Die Geschäftsführung hat zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit zusammen mit einer Krankenkasse erste Maßnahmen durchgeführt. Die Geschäftsleitung staunte über die regionalen Daten zur Altersentwicklung der Bevölkerung: Die Prognose ergibt einen Rückgang von bis zu 15 Prozent bei den 24- bis 44-Jährigen bis 2025! Aufgrund der Doppelbelastung durch Arbeit und Familie bei zahlreichen Kräften und immer mehr Pflegefälle in der Familie denkt das Unternehmen über einzelne Aktivitäten hinaus nach. Ein ganzheitlicher Ansatz im Gesundheitsmanagement wird für die Firmen insgesamt immer wichtiger. Entscheidend sind langfristig messbare Ergebnisse. Daher kann sich durchaus eine weitere Zusammenarbeit ergeben.

Der Großraum München steht im bundesweiten Vergleich sehr gut da. Wie beurteilen Sie die demographische Situation in Ihrer Region?

Der südostbayerische Raum ist von der Bevölkerungsentwicklung her stabil. Trotzdem verschiebt sich der Anteil der Älteren nach oben und die Anzahl der jüngeren Arbeitskräfte sinkt. Die Arbeitskräfte werden auch hier im allgemeinen bis zum 67. Lebensjahr in den Unternehmen bleiben. Die demographische Entwicklung ist daher auch in dieser Region ein Thema.

Die Wirtschaftskrise überlagert aktuell das demographische Thema. Wie kann der unaufhaltsame demographische Wandel wieder verstärkt wahrgenommen werden?

Bei einem Stellenabbau durch den massiven Auftragsrückgang muss das Thema Wissenstransfer ganz oben auf der Agenda stehen, wenn langjährige Mitarbeiter als Wissens- und Erfahrungsträger gehen. Die Zeit dazu sollte jetzt genutzt werden.

Sie sind Teilnehmer im rebequa Verbund. Was versprechen Sie sich davon?

Ich verspreche mir einen vielseitigen Nutzen: Austausch von Erfahrungen und Informationen, die Vermittlung von Kontakten und Vorteile durch die Teilnahme an einem Netzwerk von Demographie-Fachleuten.

Sie bieten - abgesehen von der Demographie-Beratung - Seminare zum Übergang in den Ruhestand an. Was ist darunter zu verstehen?

In der Wirtschaftskrise werden viele ältere Mitarbeiter, zumal in körperlich anstrengenden Berufen, darüber nachdenken, sich aus dem Berufsleben zu verabschieden. Viele freuen sich auf diesen Schritt, sehen dann aber, dass er doch einen größeren Einschnitt bedeutet, als sie sich zunächst eingestehen möchten. Wir bieten daher auch wissenschaftlich fundierte Seminare und Coaching zum gelungenen Übergang in den Ruhestand an. Die Teilnehmer erarbeiten, was sie in ihrem Berufsleben erfolgreich und zufrieden gemacht hat und übertragen diese Strategien auf ihren Ruhestand. Dabei betrachten wir immer auch das jeweilige Umfeld dieser Menschen.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Mayer-Dörfler.

Pressekontakt:

Wolfgang Kanka
Tel.: 0211/54 22 53 - 384
Fax: 0211/54 22 53 - 381
presse@healthpro.de
www.rebequa.de
Bismarckstraße 98
40210 Düsseldorf


(Zeichen mit Leerzeichen: 4.770)

rebequa bietet bundesweit qualifizierte Demographie-Beratung im Hinblick auf generationsgerechtes Personalmanagement für Unternehmen und Organisationen an. Für diese Beratungen stehen über 300 qualifizierte Demographie-Berater/-innen in ganz Deutschland bereit. Das Programm zeigt regional-demographische Perspektiven hinsichtlich zukünftiger Personalressourcen auf.

rebequa wurde im Jahr 2006 von healthpro initiiert und von verschiedenen Bundes- und Landesministerien mit Mitteln des ESF-Sozialfonds unterstützt. rebequa® steht für „Regionale Beratung und Qualifizierung“.