rebequa® im Interview:


Gemeinsam anpacken, statt aussitzen

Interview mit Marco M. Reich, Demographie-Berater und Leiter Personalentwicklung bei der ZF Friedrichshafen AG

Demographie-Berater Marco M. Reich

Demographie-Berater und Leiter Personalentwicklung Marco M. Reich (Bild: Reich)

Friedrichshafen, 29. September 2010 – Marco M. Reich ist seit 18 Jahren im Personalmanagement von internationalen Unternehmen tätig und seit diesem Jahr Leiter der Personalentwicklung im ZF Konzern. Der diplomierte Betriebswirt und MBA in Human Capital Management hat 2010 die Qualifizierung zum Demographie-Berater absolviert. rebequa sprach mit Reich über „demographische“ Herausforderungen im ZF Konzern und über die Entwicklungen im Automobilzulieferermarkt.

Herr Reich, Sie haben sich zum Demographie-Berater qualifiziert. Was ist Ihre Motivation?

Der demographische Wandel fordert von allen Unternehmen ein massives Umdenken. Während die Belegschaften älter werden, ist zugleich lebenslanges Lernen gefragt. Erfolgreich werden jene Unternehmen sein, die diese Herausforderungen am besten meistern. Hier innovative Lösungen zu erarbeiten, motiviert mich und mein Team sehr.

Sie sind Leiter der Personalentwicklung bei der ZF Friedrichshafen, einem weltweit führenden Automobilzuliefererkonzern. Wie sieht Ihre Tätigkeit in der Praxis aus?

Die Aufgaben meines Bereiches umfasst die Verantwortung für die konzernübergreifenden Themen: Internationale Personalentwicklung der Nachwuchskräfte, sowie dem Management Development, internationales Personalmarketing und strategische Personalentwicklungsprojekte z.B. hinsichtlich des demographischen Wandels!

Der ZF Konzern ist europaweit an verschiedenen Standorten vertreten. Welche Herausforderungen ergeben sich durch den demographischen Wandel für Ihre Organisation als Ganzes und an den Standorten?

Die Herausforderungen umfassen eine große Breite des demographischen Spielfeldes. Begonnen bei der Sensibilisierung und Ausbildung zum Thema, über die Implementierung einer aussagekräftigen Altersstrukturanalyse und deren Visualisierung. Bis hin zur Identifikation von Handlungsfeldern und der Bereitstellung eines gemeinsam entwickelten Maßnahmenkatalogs, welcher für die unterschiedlichen Standorte und je nach Problemtiefe und -thema anwendbar ist.

Sie planen die fachliche Vertiefung des Themas „Demographischer Wandel“. Welche Ziele verfolgen Sie damit und welche Maßnahmen werden Sie umsetzen?

Die Herangehensweise ist klar formuliert: es geht um die pragmatische Sensibilisierung zum Thema durch Identifikation und Multiplikation der besten Ansätze. Dies soll eine demographisch wertschätzende Führungskultur unterstützen. Die Maßnahmen sind verbunden mit einem validen Auswertungswerkzeug zur Altersstrukturanalyse. Das Oberziel lautet: Sicherung des Erwerbspersonenpotentials und Erhalt der Beschäftigungs- und Lernfähigkeit des Personals.

Welches sind Ihrer Meinung nach die dringlichsten „Baustellen“ im Personalbereich, die mit einer alternden Belegschaft einhergehen?

Für ein produzierendes Unternehmen stehen die Themen Erhalt der Leistungs- und Lernfähigkeit, sowie die Arbeitsmotivation ganz vorn. In gleichem Maße auch das Thema Befähigung der Mitarbeiter in einer leistungsorientierten, stark vernetzten und globalen Arbeitswelt. Dabei dürfen betriebswirtschaftliche Aspekte, wie Wirtschaftlichkeit und der Wissenserhalt im Unternehmen nicht verlorengehen.

Wie wird sich der Markt der Automobilzulieferer in den nächsten fünf Jahren entwickeln?

Die sehr hohe Dynamik in den Märkten wird sich mittelfristig nicht wesentlich verändern. Die Perspektiven an den außereuropäischen Märkten werden globale Unternehmen noch stärker herausfordern. Interessant könnten Entwicklungen und/oder neue Erfindungen auf den technischen Gebieten werden. Systeme wie virtuelle Teamentwicklung, die Weiterentwicklung des Internets und das semantische WEB 3.0 werden für nachhaltige Entwicklung nicht nur in unserem Markt sorgen.

Wie schätzen Sie den demographischen Wandel in Unternehmen ein?

Die demographische Entwicklung führt zu einem gesellschaftspolitischen Umbruch, zu einem Wertewandel mit neuen Lebens- und Arbeitsformen. Das vorhandene „Human Capital“ steht vor neuen Herausforderungen. Endscheider und Führungskräfte aller Branchen müssen offen an das Thema herangehen. Viele erkennen den Handlungsbedarf – den „Business Case“ – welcher Innovationen bedarf und ermöglicht. Ich persönlich bin der Meinung: gemeinsam anpacken, statt aussitzen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Reich.

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(Zeichen mit Leerzeichen: 4.170)

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