rebequa® im Interview:


Familien fühlen sich gut aufgehoben

Interview mit Rudolf Hülsken, Demographie-Berater und Inhaber der Unternehmensberatung Rudolf Hülsken – coaching mediation in Wesel (NRW)

Demographie-Berater Rudolf Hülsken

Unternehmensberater und Demographie-Berater Rudolf Hülsken (Bild: Hülsken)

Wesel, 22. Februar 2011 – Rudolf Hülsken ist als freiberuflicher Coach und Mediator tätig und verfügt über langjährige Leitungserfahrung einer Weiterbildungsinstitution der Erwachsenenbildung. Bis Ende letzten Jahres war Hülsken als Projektkoordinator im regionalen Beschäftigungspakt „Comeback50“ im Kreis Wesel tätig. Der studierte Sozialpädagoge und Gerontologe hat 2010 die Qualifizierung zum Demographie-Berater absolviert. rebequa sprach mit ihm über die Weiterbildung von älteren Mitarbeitern und über die positiven demographischen Entwicklungen im Norden von Nordrhein-Westfalen.

Herr Hülsken, Sie haben sich letztes Jahr zum Demographie-Berater qualifiziert. Was war Ihre Motivation?

Als Projektentwickler in der Kreisverwaltung Borken rückte das Thema der demographischen Entwicklung wieder in den Vordergrund. Als Gerontologe konnte ich bestimmte Zusammenhänge aufnehmen und Inhalte weiterentwickeln. Die Qualifizierung zum Demographie-Berater kam genau richtig, sie lieferte mir das erforderliche Handwerkszeug.

Sie waren bis Ende letzten Jahres als Projektkoordinator bei Comback50 im Kreis Borken tätig. Seit Anfang dieses Jahres sind Sie freiberuflich tätig. Wie bringen Sie Ihre Erfahrung in Ihre neue Tätigkeit ein?

Der Übergang von einer vollen beruflichen Tätigkeit zu einer freiberuflichen, benötigt etwas Aufbauzeit. Die Demographie-Beratung kann mir die Türen von Unternehmen öffnen.

Gemäß den Berechnungen des statistischen Amts der Europäischen Union lag Deutschland 2008 beim prozentualen Anteil der Erwerbstätigen in der Altersgruppe der 55-64-Jähigen und dem Renteneintrittsalter im Mittelfeld (siehe Grafik). Wo sehen Sie Verbesserungsmöglichkeiten?

Vor allem im Bereich „Lebensbegleitendes Lernen“! Insbesondere für die Umschulung von „mittelalterlichen“ Arbeitnehmern und Arbeitssuchenden sollte die Politik weiterhin Fördermöglichkeiten bereithalten. Unternehmen können ältere Mitarbeiter durch „Gesundheitsbildung“ fördern und in betriebliche Entscheidungen einbeziehen.

Sie leiteten über 25 Jahre eine Weiterbildungsinstitution. Welche Risiken und Chancen sehen Sie in der Weiterbildung von älteren Mitarbeitern? Haben Sie für Unternehmen einen Tipp?

Aus Sicht der Unternehmen sehe ich überhaupt kein Risiko. Mitarbeitende müssen jedoch auch in die Entscheidungs- und Veränderungsprozesse eingebunden werden. Und die Weiterbildung darf nicht erst mit 45 oder 50 Jahren beginnen.

Laut dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport hat sich die Zahl der Fehltage durch Depressionen und andere psychische Leiden in den letzten zehn Jahren fast verdoppelt. Wie erklären Sie sich diesen Anstieg?

Viele Mitarbeitende können und wollen den raschen Wandel im Management und technischen Bereich nicht mehr hinnehmen. Oft ist die Kommunikation zwischen Beschäftigten und dem Management stark gestört. Die gemeinsamen Ziele werden entweder nicht oder nicht hinreichend intern kommuniziert. Viele Mitarbeitende sind demotiviert und kündigen innerlich.

Die aktuelle Bevölkerungsprognose des Landesbetriebes Information und Technik NRW geht davon aus, dass der Kreis Borken bis zum Jahr 2030 um 3 Prozent wachsen wird. Damit gehört Ihre Region zu den „Demographie-Gewinnern“. Wie erklären Sie sich den positiven Trend?

Noch vor 30 Jahren war der Kreis Borken durch die Landwirtschaft geprägt. In den letzten Jahren haben sich aber viele innovative Betriebe vor allem aus der IT-Branche angesiedelt. Diese wirtschaftliche Entwicklung zieht Menschen an. Die Baugrundstücke sind preiswert und Familien mit Kindern fühlen sich gut aufgehoben. Die Infrastruktur hat sich entsprechend entwickelt.

Wo sehen Sie den wichtigsten Handlungsbedarf hinsichtlich des demographischen Wandels? Und welche Hilfestellung brauchen die Betriebe hier?

Den drohenden Fachkräftemangel sehen viele als nicht relevant an, obwohl die Demographie eindeutig ist. Kleine und mittlere Unternehmen haben aber den Blick eher auf die aktuellen Problemfelder gerichtet. Hilfreich wäre hier eine Beratung, etwa im Hinblick auf die regionalen Arbeitsmarktdaten zum Fachkräftepotential.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Hülsken.

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(Zeichen mit Leerzeichen: 4.090)

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