rebequa® im Interview:


„Die Älteren kennen die Abkürzungen“

Interview mit Louisa Lühr, Demographie-Beraterin und Personalvermittlerin 50plus beim Jobcenter Kreis Pinneberg, Standort Elmshorn

Elmshorn, 22. August 2013 - Louisa Lühr ist Diplom Pädagogin und beim Jobcenter Kreis Pinneberg als Personalvermittlerin tätig. Sie ist Teil des Vertriebsteams und mit der Arbeitsmarktintegration von älteren Arbeitslosen beauftragt. Seit diesem Jahr ist sie als Demographie-Beraterin tätig. rebequa sprach mit Lühr über die wertvolle Aufgabe, Menschen wieder in Beschäftigung zu bringen und was Unternehmen im Kreis Pinneberg vom Jobcenter erwarten können.

Warum benötigt das Jobcenter Kreis Pinneberg eine Demographie-Beraterin?

Uns ist es wichtig, dass auch ältere Arbeitnehmer ihren Platz am Arbeitsmarkt wiederfinden oder behalten. Das ist uns ein besonderes Anliegen. Wir möchten Arbeitgeber und Arbeitssuchende noch intensiver beraten. In diesem Zusammenhang wurden insgesamt drei Demographie-Berater ausgebildet.

Was können Unternehmen im Kreis Pinneberg von Ihnen als Demographie-Beraterin erwarten?

Sensibilisierung für das Thema und das Aufzeigen von Lösungsmöglichkeiten! Wir bieten Termine vor Ort an, bei denen die aktuelle Personalsituation und die Bedarfe besprochen werden. Wenn möglich, nehmen wir gleich die Unterlagen passender Bewerber mit. Dazu gehören bei uns auch Videobewerbungen.

Wie wirkt sich der demographische Wandel in Kreis Pinneberg aus?

Unser Kreis profitiert von seiner suburbanen Lage zu Hamburg. Aktuelle liegt die Beschäftigungsquote älterer Mitarbeiter bei gut 50 Prozent. Das ist deutlich über den Durchschnittswerten von Bund und Land. Beim Wiedereinstieg und der Weiterbeschäftigung besteht aber weiterhin Potential. Das gilt es sichtbar zu machen.

Sie vermitteln Arbeitslose an Unternehmen. Was zeichnet das Jobcenter Kreis Pinneberg aus?

Unser Vertriebsteam - es bildet die Schnittstelle zwischen den Integrationsfachkräften und den Arbeitgeberbetreuern. Diese Verbindung des bewerber- und arbeitgeberorientierten Ansatzes hat sich als sehr effektiv herausgestellt. So können geeignete Bewerber direkt an Arbeitgeber verwiesen werden.

Mit dem demographischen Wandel steigt auch die Zahl der älteren Arbeitslosen. Wie erfolgreich sind Sie in deren Vermittlung?

Durchschnittlich sind rund 1.300 ältere Arbeitssuchende in der Grundsicherung registriert. Davon konnten z.B. in 2012 deutlich über 400 ältere Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln werden.

Wie sieht die Vorgehensweise in der Praxis aus?

Ältere Arbeitssuchende haben gesonderte Integrationsfachkräfte, die individuell auf ihre Bedürfnisse geschult sind und auf sie eingehen können. Zudem sind zwei Personalvermittler des Vertriebsteams auf ältere Arbeitnehmer spezialisiert und gehen damit auch offensiv auf Arbeitgeber zu.

Wie läuft eine Demographie-Beratung in den Unternehmen ab?

Unsere Beratungsleistung weicht von der klassischen Demographie-Beratung einer Unternehmensberatung ab. Uns geht es primär darum, Unternehmen für das Thema zu sensibilisieren. Wir ermitteln die Personalbedarfe und bringen den Arbeitgeber mit dem passenden Bewerber zusammen. Wir wollen unsere Kunden dauerhaft in Arbeit bringen.

Die Mitarbeiter in Unternehmen werden durchschnittlich immer älter. Wie überzeugen Sie Unternehmen davon ältere Arbeitslose einstellen?

Die Berufserfahrung älterer Arbeitnehmer sprechen für sich. Wir sagen immer gerne: „Die Jüngeren laufen schneller, aber die Älteren kennen die Abkürzungen.“ Dessen müssen sich sowohl der Arbeitgeber als auch der ältere Bewerber bewusst werden. Sollte es Defizite bei der beruflichen Qualifizierung geben oder muss jemand aus gesundheitlichen Gründen „umsatteln“, können wir passende Qualifizierungsangebote und Förderungen anbieten.

Welches Demographie-Projekt steht zur Zeit an?

Wir beteiligen uns aktiv an der Initiative „PI-Quadrat-Integration“, welche von insgesamt 78 Pakten als ein Vorzeigeprojekt im gesamten Bundesgebiet gilt. Unser Ziel ist, die Generation 50plus wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Das reicht von Bewerbungstraining und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung über die Mitarbeit in verschiedenen Projekten bis hin zur Betreuung in Fragen des sozialen Lebens.


Vielen Dank für das Gespräch, Frau Lühr.


Pressekontakt:

Wolfgang Kanka
Tel.: 0211/88 28 45 68
Fax: 0211/88 28 45 69
presse@healthpro.de
www.rebequa.de
Flurstr. 75
40235 Düsseldorf


(Zeichen mit Leerzeichen: 3.580)

rebequa bietet betriebliche Demographie-Beratung für nachhaltige Personalstrukturen in Unternehmen und Organisationen an. Für diese Beratungen stehen über 870 qualifizierte Demographie-Berater/-innen bundesweit bereit. rebequa zeigt demographisch-ökonomische Perspektiven in den Regionen auf und qualifiziert Führungskräfte.

rebequa® wurde von der Unternehmensberatung healthpro initiiert und von verschiedenen Bundes- und Landesministerien mit Mitteln des Europäischen-Sozialfonds (ESF) unterstützt.