Der Demographie-Kommunikator

Interview mit Norbert Hendricks, Diversity- und Demographie-Berater, Inhaber der Agentur MPS Hendricks, Bergisch Gladbach

Bergisch Gladbach, 24. Januar 2017 - Norbert Hendricks hat ein Studium und eine Verlagsausbildung zum Journalisten absolviert und ist seit 1997 Inhaber der Agentur MPS Hendricks mit Sitz in Bergisch Gladbach. Das Unternehmen bietet Marketing, Public Relations und Social Media an. Hendricks' Kundenliste ist vielfältig: Wirtschaftsverlage, Energieversorger, Versicherungs- und Baustoffkonzerne und Verbände im Gesundheitswesen. Er ist zudem als Marketingleiter eines Maschinenbauunternehmens tätig. 2016 hat er die Qualifizierung zum Diversity- und Demographie-Berater absolviert. rebequa sprach mit Hendricks warum Demographie heute zum Marketing gehört und wie er als Ghostwriter das Thema auf die Agenda setzt.

Was hat Demographie mit Marketing zu tun? 

Einiges! Ein Unternehmen kann mit innerbetrieblichen Angeboten zum Thema Demographie sein Personalmarketing und damit sein Image verbessern.

Was war Ihre Motivation Diversity- und Demographie-Berater zu werden?

Es ging darum, unsere Agenturservices um ein wertvolles Know-how zu erweitern. Das Thema wird leider in vielen Unternehmen teils wenig professionell oder noch gar nicht behandelt.

Welchen Nutzen konnten Sie aus der Doppelqualifizierung ziehen?

Wir können Geschäftsführer und Vorstände noch facettenreicher in der strategischen Ausrichtung beraten. Aber auch ganz konkret auf der Arbeitsebene, etwa indem diese Themen beim Ghostwriting für Statements oder Reden mit anderen Unternehmensbereichen verknüpft werden.

Sie haben vor 20 Jahren Messen und Events für Betonhersteller und Gerüstbauer entwickelt. Wie hat sich seitdem Ihre Agentur gewandelt?

Tatsächlich haben wir mit den Schwerpunkten PR und Events im Baubereich angefangen. Aufgrund der Baukrise mussten wir uns umorientieren und haben über zahlreiche Projekte das ganzheitliche Marketing als neues Geschäftsfeld erschlossen. Wir haben dann große und namhafte IT- und Telekommunikationskonzerne als Kunden gewinnen können.

Welche Services fragen heute Ihre Kunden verstärkt an?

Social Media und Ghostwriting, oder beides kombiniert. Viele Anfragen beziehen sich darauf, dass die Agentur sich auch als "Content-Champion" - so der O-Ton eines Kunden - etabliert hat.

Der demographische Wandel bringt auch Veränderungen in das Zielgruppenmarketing. Zetsche vom Daimlerkonzern sieht in Frauen "das neue China". Was sind Ihre Beobachtungen?

Hat er das wirklich gesagt? So eine Bemerkung wäre blamabel und bizarr. Sie würde ein Schlaglicht darauf werfen, dass Daimler, anders als z.B. französische Konzerne oder BMW-Mini, für weibliche Kundschaft lange blind war. Heute sind demographische Zielgruppenakzentuierungen längst Standard und bisweilen schon überstrapazierte Muster.

Was heisst für Sie "demographiegerechtes" Marketing?

Demographische Betrachtungen können in einem gesamtheitlichen Marketing die entscheidende Größe sein, z.B. bei der Personal- und Karriereplanung und beim Personalmarketing.

Welchen Tipp haben Sie für die Marketingabteilung im Mittelstand?

Mutiger an die Themen Diversity und Demographie heranzugehen und den Experten die Chance geben, den betriebswirtschaftlichen Nutzen nachzuweisen!

Herr Hendricks, vielen Dank für das Gespräch.

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