rebequa® im Interview:


„Demographie-Beratung nach Maß“

Interview mit Anke Larro-Jacob, rebequa Demographie-Beraterin, Wiesbaden

Vielen kleinen und mittleren Unternehmen ist noch nicht bewusst, was mit dem demographischen Wandel auf sie zukommt. Demographie-Berater wie Anke Larro-Jacob helfen dabei, den Blick dafür zu öffnen und Lösungen zu finden.

Seit mehreren Jahren ist die Diplom-Psychologin Anke Larro-Jacob im Rhein-Main-Gebiet mit dem Schwerpunkt Gesundheitsförderung tätig. Im Rahmen des Programms "Regionale Beratung und Qualifizierung" (rebequa) hat die Gründerin und Gesellschafterin des Institus für Gesundheitscoaching in Wiesbaden Anfang des Jahres die Ausbildung zur Demographie-Beraterin absolviert. Die Demographie-Berater werden speziell für ihre Region geschult. Im Mittelpunkt der Beratungen stehen kleinere und mittlere Unternehmen. Initiiert wurde "rebequa" von der healthpro GmbH, einem Beratungs- und Kommunikationsunternehmen. Gefördert wurde es durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Initiative "Neue Qualität der Arbeit". Ziel einer Demographie-Beratung ist, dass die Unternehmen auch mit alternden Belegschaften innovations- und wettbewerbsfähig bleiben. Im Gegensatz zu größeren Unternehmen fehlt den kleineren und mittleren Unternehmen oft noch das Bewusstsein dafür, was der demographische Wandel für sie bedeutet, führt Larro-Jacob aus: "Sie reagieren häufig nur auf aktuelle Engpässe. Aber diese Weitsicht über die nächsten 10 Jahre ist bei den wenigsten vorhanden. So ist es wichtig, durch diese Beratung den Blick mal zu erweitern und zu schauen: Wie entwickelt sich denn die Altersstruktur, wie entwickelt sich die Mitarbeiterstruktur im Unternehmen in den nächsten 10 bis 15 Jahren."

Analyse und Maßnahmen

Deshalb steht am Anfang jeder Beratung die Analyse. Dabei wird die Altersentwicklung und die Marktentwicklung in der Region und die Altersstruktur im Unternehmen untersucht. Außerdem analysiert Larro-Jacob die Bereiche Personalgewinnung und -führung, Gesundheitsförderung, Wissensmanagement und Weiterbildung. Sie erstellt ein Stärken-Schwächen-Profil und entwickelt einen Maßnahmenplan. Jeder Demographie-Berater hat seinen Schwerpunkt. Bei Larro-Jacob ist es die Gesundheitsförderung, also die Möglichkeiten des Unternehmens, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu erhalten und steigern, und so den Erfolgsfaktor Gesundheit als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Sollten Maßnahmen aus einem anderen Bereich erforderlich sein, so können die Demographie-Berater auf regionale Netzwerke zurückgreifen. Die Lösungsvorschläge können von höhenverstellbaren Tischen für eine Bäckerei bis zu Seminaren zum Thema gesundheitsorientierte Führung reichen. Dazu gehört, so Larro-Jacob, dass die Führungskräfte so führen, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen und ihre Potenziale genutzt werden. Sie können zum Beispiel besser Lösungsvorschläge einbringen als jemand von außen, da sie mit den Arbeitsabläufen vertraut sind. Deshalb sollten Führungskräfte auch bereit sein, sie anzunehmen und umzusetzen.

Ältere wertschätzen

Außerdem hat sie die Erfahrung gemacht, dass es gerade für ältere Mitarbeiter wichtig ist, dass jüngere Führungskräfte sie wertschätzen. So könnten sie sich einbringen und aktiv mitgestalten. Oft fehle den Jüngeren der positive Blick für das, was Ältere mitbringen, erläutert die Demographie-Beraterin. Die Vorzüge älterer Mitarbeiter sind für sie offensichtlich: ihre Berufserfahrung, ihre Fähigkeit mit Konflikten umzugehen, ihre Ruhe und Ausgeglichenheit in Stresssituationen, ihre Zuverlässigkeit und ihre selbständigere Arbeitsweise. Besonders wichtig ist nach Ansicht der 36jährigen, dass in einem Unternehmen die verschiedenen Altersgruppen vertreten sind und gut zusammenarbeiten: "Wenn einem Unternehmen das gelingt, dann ist es für die Zukunft sehr gut aufgestellt." Denn wenn zum Beispiel ein Drittel der Mitarbeiter das Unternehmen in 10 bis 15 Jahren verlässt, weil sie der gleichen Altersgruppe angehören, kann es auf Grund des demografischen Wandels schwierig werden, sie zu ersetzen. Außerdem geht damit den Unternehmen ihr Wissen verloren. Deshalb ist es wichtig, dass sie Gelegenheit haben, ihr Wissen an Jüngere weiterzugeben. Larro-Jacob hat zudem beobachtet, dass nicht nur jüngere Menschen mit Kindern zunehmend Wert auf das Thema Work-Life-Balance legen, sondern auch ältere: "Sie kommen jetzt zum Beispiel in die Lage, dass sie ihre Eltern versorgen müssen. Sie brauchen auch flexiblere Arbeitszeitmodelle." Ausschlaggebend ist für die Demographie-Beraterin, dass ein Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv ist. Nur so kann es die Probleme des demographischen Wandels meistern. Das bedeutet neben einer angemessenen Bezahlung auch gute Rahmenbedingungen wie Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Altersgruppen und die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Mitarbeiter. Denn für Larro-Jacob sind die Mitarbeiter die Erfolgsquelle eines Unternehmens. (Christina Breutner)

www.20jahre.com/menschen-mit-erfahrung


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rebequa bietet bundesweit kostenfreie Erstberatungen im Hinblick auf generationsgerechtes Personalmanagement für Unternehmen und Organisationen an. Für diese Beratungen stehen über 270 qualifizierte Demographie-Berater/-innen in ganz Deutschland bereit. Das Programm zeigt regional-demographische Perspektiven hinsichtlich zukünftiger Personalressourcen auf.

rebequa wurde im Jahr 2006 von healthpro initiiert und von verschiedenen Bundes- und Landesministerien mit Mitteln des ESF-Sozialfonds unterstützt. rebequa® steht für „Regionale Beratung und Qualifizierung“.