rebequa® im Interview:


Chance für Clevere

Interview mit Ingrid Mayer-Dörfler, Demographie-Beraterin aus Garching (BY) über die Chancen des demographischen Wandels für kleine und mittlere Unternehmen

Ingrid Mayer-Dörfler

Unternehmens- und Demographie-Beraterin Ingrid Mayer-Dörfler (Bild: Mayer-Dörfler)

Garching, 27. Oktober 2011 – Ingrid Mayer-Dörfler ist qualifizierte Demographie-Beraterin und seit über 10 Jahren als freiberufliche Beraterin und Dozentin tätig. Sie ist Co-Autorin des Sachbuches „Demographischer Wandel - Chance für Clevere“ für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). rebequa sprach mit Mayer-Dörfler über die Neuerscheinung und die Demographie-Beratung von KMU in Bayern.

Sie sind als Demographie-Beraterin fachliche Ansprechpartnerin und unterstützen Unternehmen bei der Bewältigung des demographischen Wandels. Nun haben Sie – gemeinsam mit der Wirtschaftsjuristin Susanne Mayer – einen Ratgeber zur „Selbsthilfe“ herausgebracht. Was war der Grund?

Aus den Erfahrungen unseres Beratungsalltags wissen wir, dass sich vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit dem Thema „demographischer Wandel“ schwertun. Uns war es wichtig, das Thema den Unternehmen kompakt und praxistauglich vorzustellen und damit griffig zu machen.

Warum ist der demographische Wandel eine „Chance für Clevere“?

Wenn sich die Unternehmen rechtzeitig auf die Veränderungen einstellen, kann der Wandel eine Reihe von Chancen bieten. Das kann z.B. durch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen oder Veränderung von Rekrutierungsstrategien erfolgen.

Sie haben sich vor drei Jahren zur Demographie-Beraterin qualifiziert. Können Sie diese Kompetenz in Ihrer Beratungspraxis anwenden?

Ja, die erworbene Demographie-Kompetenz stellt die Basis für eine zukunftsweisende Beratung von KMU dar. Die Interpretation der Altersstrukturanalyse und Auswertung der regionalen Daten tragen entscheidend dazu bei, dass Unternehmen erkennen, inwiefern sie und ihr Kunden- und Absatzmarkt von Veränderungen betroffen sind. Daraus lassen sich Maßnahmen zur Sicherung des unternehmerischen Erfolgs entwickeln.

Laut der diesjährigen Studie des Berlin-Instituts über die demographische Lage der Nation ist das Bundesland Bayern einer der zukunftsfähigsten. Unter den 20 bundesweit besten Landkreisen und kreisfreien Städten liegen 15 im Freistaat. Brauchen Betriebe in Bayern eine Demographie-Beratung?

Gerade um diesen positiven Trend aufrecht zu halten, braucht es eine „demographiefeste“ Unternehmens- und Standortpolitik. Die Effektivität der Demographie-Beratung ist keinesfalls an Negativtrends gebunden.

Der Fachkräftemangel macht sich in vielen Branchen und Regionen bemerkbar. Wie sieht die Situation in Bayern aus?

Die Arbeitgeber- und Standortattraktivität werden zunehmend wichtiger. Dies gilt vor allem für KMU, die in Konkurrenz zu großen Konzernen stehen. Boomregionen wie z.B. München und Oberbayern konkurrieren zunehmend mit wirtschaftlich schwächeren Regionen, die alles daran setzen den eigenen Wirtschaftsraum zu stärken, z.B. indem sie verstärkt um junge Familien werben.

Welche demographischen Entwicklungen sind für Bayern typisch?

Bayern zeigt starke und mitunter sehr kleinteilige regionale Entwicklungsunterschiede auf – sowohl was die Alterung der Bevölkerung, als auch die Veränderung der Einwohnerzahlen angeht. Die herausragende Stellung Bayerns im Bundesdurchschnitt ergibt sich aus stark prosperierenden regionalen Wirtschaftszentren und der Stadt München, die eine große Zahl attraktiver Standortfaktoren in sich vereint.

Sie haben sich sowohl zur rebequa Demographie-Beraterin als auch zur Demographie-Lotsin weitergebildet. Worin liegen die Unterschiede?

Die Ausbildung zur rebequa Demographie-Beraterin war ein Präsenzseminar, das durch einen intensiven Austausch der Teilnehmer und einem Praxisteil gekennzeichnet war. Die Lotsenausbildung war eine Kombination von Selbstlerneinheiten mit Präsenztagen und Praxisberatungen. Der Vorteil von der rebequa Ausbildung bestand darin, dass es mehr Möglichkeiten gab, unterschiedliche Szenarien anhand von Fallbeispielen durchzuspielen.

Age Cert ist ein Siegel für Unternehmen mit vorbildlicher altersgerechter Personalentwicklung. Wenden Sie Age Cert in Ihrer Beratungspraxis an?

Age Cert ist mir bekannt. Ich stelle jedoch momentan ein geringes Interesse bei unseren Kunden und anderen Unternehmen an einer solchen Zertifizierung fest.

Was ist bei der demographiefesten Ausrichtung von Unternehmen verstärkt zu beachten?

Durch die Konzentration auf den Fachkräftemangel und die alternden Belegschaften werden die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Kunden- und Absatzmarkt zu wenig beachtet. Verändert sich der Absatzmarkt infolge von Überalterung und Schrumpfung der Bevölkerung, kann der Bestand und Erfolg von regional tätigen KMU nur gesichert werden, wenn rechtzeitig darauf reagiert wird.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Mayer-Dörfler.

Literaturhinweis:

Susanne Mayer/Ingrid Dörfler (2011): Demographischer Wandel - Chance für Clevere, Dortmund, Verlag Dr. Steinert.


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