rebequa® im Interview:


Beruf und Familie gemeinsam stemmen

Interview mit Sabine Kunze, Demographie-Beraterin und Referentin bei der IHK Chemnitz

Sabine Kunze

Demographie-Beraterin und IHK-Referentin Sabine Kunze (Fotograf: Marcus Richter)

Chemnitz, 02. März 2012 – Sabine Kunze ist Referentin für Fachkräfte und Arbeitsmarkt bei der Industrie- und Handelskammer Chemnitz. Sie war zuvor als Vermittlerin bei der Agentur für Arbeit Chemnitz beschäftigt. Die Diplom-Soziologin hat im Winter 2011 die Qualifizierung zur Demographie-Beraterin absolviert. rebequa sprach mit Kunze über Unternehmensangebote der IHK Chemnitz zur Sicherung von Fachkräften und über die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Sie haben sich zur Demographie-Beraterin qualifiziert. Was war Ihre Motivation?

Bereits seit Jahren steht bei der IHK Chemnitz das Thema „Demographie“ ganz oben auf der Agenda. Für mich war es wichtig, mich aus dem aktuellen Geschehen rauszunehmen und durch die Weiterbildung einen objektiven Blick auf die Aktivitäten sowie neue Impulse für die weitere Arbeit zu erhalten.

Warum haben Sie sich für die rebequa Qualifizierung entschieden?

Mit der rebequa Qualifizierung habe ich ein anerkanntes Zertifikat erworben. Neben der guten Strukturierung der vermittelten Inhalte war ein weiterer wichtiger Aspekt der zeitliche. Die komprimierte Wissensvermittlung kam mir sehr entgehen, ich musste mich nicht allzu lange aus dem Arbeitsprozess herausnehmen.

Welche Vorteile ziehen Sie aus der Qualifizierung?

Für meine Arbeit ist die Sensibilisierung von Unternehmen zum Thema „Demographie“ ein wesentlicher Punkt. Durch die Qualifizierung erhielt ich neue Impulse für die Ansprache der Unternehmen und kann nun mit einem ganz fokussierten Blick auf die wesentlichen unternehmerischen Dinge agieren.

Sie sind als Referentin Fachkräfte/Arbeitsmarkt bei der IHK Chemnitz angestellt. Was zeichnet Ihre Tätigkeit aus?

Ich bearbeite ein vielfältiges Aufgabengebiet, von Fachkräftesicherung über Zuwanderung bis hin zum Thema der demographischen Entwicklung. Die Interessenvertretung der regionalen Wirtschaft und die Zukunftssicherung des Standortes Chemnitz stehen dabei im Mittelpunkt.

Ihre IHK bietet den Betrieben einen kostenfreien, interaktiven „Demographie-Rechner“ zur Selbstanalyse der demographischen Situation in Unternehmen an. Welches Ziel verfolgt die IHK mit diesem Instrument?

Der „Demographie-Rechner“ dient generell der Sensibilisierung von Unternehmen für das Thema und dessen Auswirkungen auf die Personalstruktur. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot, dass die Unternehmen individuell nutzen können.

Das Land Sachsen ist besonders vom demographischen Wandel betroffen: Laut der Statistikbehörde Eurostat wird Chemnitz im Jahr 2030 die europaweit älteste Bevölkerung haben. Wie unterstützt Ihre IHK die Betriebe konkret bei der Sicherung von Fachkräften?

Jede Entwicklung ist mit Herausforderungen verbunden. Die demographische Entwicklung lässt sich sehr gut voraussagen, so dass sich Wirtschaft, Politik und Verwaltung frühzeitig darauf einstellen können. Für die Fachkräftesicherung der Region spielen die gute konjunkturelle Lage und die Branchenspezifik der Region Südwestsachsen eine ebenso bedeutende Rolle. Das Unterstützungsangebot der IHK Chemnitz reicht von Erfahrungsaustausch bis zu Weiterbildungsangeboten.

Wie schätzen Sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Region Chemnitz ein?

Die Umfragen der IHK Chemnitz zu diesem Thema zeigen, dass die Firmen in Sachsen sich sehr stark mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf auseinandersetzen und zahlreiche Maßnahmen für ihre Mitarbeiter anbieten. Handlungsbedarf besteht in der öffentlichkeitswirksamen Kommunikation der Angebote und sicherlich bei den Vereinbarkeitsregelungen von Familie und Pflege. Das Thema Pflege wird zu wenig in den Unternehmen thematisiert, da sind sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber gefragt.

Welche Unterstützungsangebote bietet Ihre IHK diesbezüglich den ortsansässigen Unternehmen an?

Die IHK Chemnitz engagiert sich auf allen Ebenen für Familienfreundlichkeit. Angefangen von Unternehmeraustausch, über vor Ort Beratung und Unterstützung, wenn z.B. eine betriebseigene Kita eröffnet werden soll, bis hin zur Mitwirkung in verschiedenen Gremien (sächsische Allianz für Familien und z.B. Lokale Bündnisse für Familie).

Sie sind berufstätige Mutter. Wie vereinbaren Sie Beruf und Familie?

Ich kann dies nicht allein stemmen. Meine Eltern, mein Mann und die Kindertageseinrichtung sind zentrale Voraussetzungen dafür, dass ich Vollzeit arbeiten kann und auch die Abendtermine abdecken kann. Erstaunlicherweise ist eine Trennung beider Bereiche für mich sehr wichtig. Wenn ich mich um meine Tochter kümmere, dann schalte ich alle Gedanken an die Arbeit konsequent ab und bin ausschließlich für sie da.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Kunze.


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(Zeichen mit Leerzeichen: 5.302)

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